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Foto: Aurubis: Metallguss
Foto: Aurubis: Kupfer
Foto: Aurubis: Headerbild

Empowering
Energy

Ob Kupfer, Nickel, Zink oder Tellur – unsere Metalle sind unentbehrlich für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere Produkte sind die Basis für viele Industrieanwendungen und das Fundament für die Lösung vieler Herausforderungen wie der Energiewende. Weltweit sind wir heute das nachhaltigste und effizienteste Hüttennetzwerk. Dabei ist Aurubis auf eine sichere Versorgung mit Energie zu konkurrenzfähigen Preisen angewiesen. Der derzeitigen Energiekrise begegnen wir pragmatisch und lösungsorientiert – und gehen dabei auch neue Wege.

Die sichere Versorgung der Standorte mit Energie, die Diversifizierung des Energiemixes und die Identifizierung von zusätzlichen Einsparpotenzialen, verbunden mit der weiteren Dekarbonisierung und Digitalisierung unserer Produktion, stellen Aurubis vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Durch die weltweiten Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die sich verändernden Rahmenbedingungen haben zudem die Preise für unsere beiden wichtigsten Energiequellen Strom und Erdgas ein Niveau erreicht, das Auswirkungen auf unsere Wettbewerbsfähigkeit haben kann. Metalle und insbesondere Kupfer werden zu Weltmarktpreisen gehandelt. Wir stehen hier im internationalen Wettbewerb mit Unternehmen, die mit deutlich niedrigeren Energiekosten arbeiten.

Empowering

Wir sorgen für eine sichere und diversifizierte Energieversorgung zur Produktion unserer Zukunftsmetalle.

Alternative Energiequellen

In den vergangenen Monaten wurde mit Hochdruck daran gearbeitet, an unseren deutschen Standorten alternative Energiequellen wie Öl und Propangas einzusetzen, um damit den Erdgasverbrauch deutlich zu reduzieren und unsere Produktion unabhängiger von diesem Energieträger zu machen. Unser Standort in Bulgarien ist nicht von Erdgas abhängig, sondern wird über Öl und Liquefied Petroleum Gas (LPG), welche ausreichend vorhanden sind, mit Energie versorgt. Unsere belgischen Standorte Olen und Beerse haben hohe Gasverbräuche, sind aber durch verschiedene Energieverträge und andere Gasressourcen gut versorgt.

Die hohen Gaspreise treiben in Europa durch den existierenden Marktmechanismus – die sogenannte Merit-Order – auch die Kosten für Strom nach oben. Gemäß der „Merit-Order“ wird der Strompreis an den Börsen immer durch das zuletzt einspeisende (und damit teuerste) Kraftwerk bestimmt. So wird auch Strom aus erneuerbaren Energiequellen und Kohlekraftwerken zu dem Preis abgerechnet, den Gaskraftwerke aufgrund der hohen Erdgaskosten für ihren Strom erhalten. Unsere deutschen Standorte sind hiervon nicht betroffen, da sie durch einen sehr langfristigen Liefervertrag mit Strom versorgt werden. Die Preissteigerungen sind hier im Vergleich zur Marktentwicklung moderat, da der Vertrag nicht vom Merit-Order-Mechanismus abhängt. An den übrigen europäischen Standorten steigen die Preise ebenfalls, da das Angebot knapp und die Nachfrage groß ist. In Bulgarien ist die energieintensive Industrie durch eine staatlich garantierte Strompreisdeckelung gesichert. Wir gehen davon aus, dass diese Regelung auch für das Jahr 2023 weiterhin Bestand haben wird.

Foto: Aurubis: Windräder

Grünstrom

An unserem Standort in Olen wird durch die Nutzung von Windenergie und langfristigen Grünstromlieferverträgen unsere Energieversorgung grüner.

Als energieintensives Unternehmen stellen wir uns diesen Herausforderungen. Wir arbeiten pragmatisch an Lösungen und setzen diese konsequent um, ohne unsere Ziele und unsere Strategie aus dem Blick zu verlieren. Wir sind von der Flexibilität und der Stärke unseres Geschäftsmodells überzeugt und schätzen das Expertenwissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind ein kerngesundes und robustes Unternehmen, das krisenfest ist und schon so manche Herausforderung in seiner langjährigen Geschichte gemeistert hat. Dennoch müssen wir die Entwicklungen des Energiesektors fortlaufend beobachten – und kontinuierlich neu bewerten, bis zu welchen Preisen eine wirtschaftliche Aufrechterhaltung unserer Produktion möglich ist.

Unabhängig davon treiben wir die Transformation hin zum Einsatz alternativer Energiequellen im gesamten Konzern voran – vom Ausbau der Solarenergie in Bulgarien bis zur Windkraft in Olen. Um unsere indirekten CO2-Emissionen zu senken, forcieren wir vermehrt die Nutzung grünen, zertifizierten Stroms durch die Optimierung des Elektrizitätsportfolios in Deutschland und den Abschluss langfristiger Lieferverträge, sogenannte Power Purchase Agreements. Für unser Werk im belgischen Olen haben wir z. B. einen Grünstromliefervertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Ab Januar 2023 stammen damit über 90 % des gesamten Strombedarfs für das Werk aus erneuerbaren Energien.

Einsatz CO2-neutraler Energieträger

Unsere direkten Emissionen wollen wir senken, indem wir CO2-neutrale Energieträger wie Wasserstoff oder Ammoniak nutzen. Am Standort Hamburg wurde 2021 der Einsatz von Wasserstoff im Anodenofen zum ersten Mal erfolgreich im industriellen Maßstab getestet – mit einem Einsparpotenzial von bis zu 5.000 t CO2 pro Jahr. 2022 erhielt Aurubis in Deutschland die erste Lieferung von blauem Ammoniak aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). In der Kupferdrahtproduktion lassen sich damit rund 20 % des üblicherweise verwendeten Erdgases einsparen – und damit bis zu 4.000 t CO2 pro Jahr siehe Kapitel „Empowering Innovations“.

 

Das Ziel fest im Blick

Parallel zu diesen Anstrengungen halten wir an unserem Ziel fest, unseren CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren, um deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren.

Grafik: Aurubis: Einbindung von Industriewärme

Einbindung der Industriewärme der Aurubis AG

 

1 Aurubis

Umbau eines Nebenprozesses der Kupferproduktion für die Nutzung von CO2-freier Industriewärme (ausreichend für die Beheizung von 20.000 Haushalten)


2 Wärmespeicher

Innovativer Kurzzeitspeicher zur Vergleichmäßigung der Industriewärme für die Nutzung im Fernwärmenetz


3 Spaldingstraße

Einspeisung der Industriewärme in das stadtweite Fernwärmenetz der Wärme Hamburg


4 Kunden

Lieferung von CO2-freier Industriewärme mit Einsparung von bis zu 100.000 t CO2 pro Jahr

Weitere Informationen finden Sie hier.

Energie effizient nutzen und Industriewärme liefern

Neben diesen zukunftsweisenden Ansätzen verfügen wir seit vielen Jahren über ein Energiemanagement, um unseren Energiebedarf effizienter zu steuern und Einsparpotenziale zu identifizieren: Unsere Anlagen und Prozesse sind stetig – bis zur Grenze des technisch Möglichen – effizienter geworden. Und wir gehen neue Wege. Am Standort Hamburg haben wir mit der Nutzung von Industriewärme aus der Produktion ein Leuchtturmprojekt umgesetzt. Seit Ende 2018 werden rund 8.000 Haushalte in der HafenCity mit nahezu CO2-freier Wärme versorgt. An der nächsten Ausbaustufe für die Belieferung weiterer 20.000 Haushalte ab 2024/25 arbeiten wir bereits. Mit dem Projekt haben wir nachhaltig einen weiteren Energiekreislauf geschlossen. Aurubis ist damit zum Industriewärmelieferanten geworden. Das Projekt findet sehr große Anerkennung und wurde bereits vielfach ausgezeichnet.

Mit unseren Bemühungen werden wir unserem Führungsanspruch als weltweit nachhaltigstes Multimetall-Unternehmen und Vorreiter einer innovativen künftigen Energieversorgung in unserer Industrie gerecht.

Foto: Aurubis: E-Auto an der Ladesäule

Aurubis ist systemrelevant

Warum wir das sind, wird insbesondere mit Blick auf die Energiewende deutlich, die wir als Beschleuniger für unsere Transformation verstehen. Für die Herstellung und Verteilung erneuerbarer Energien oder den Umstieg auf die E-Mobilität werden Metalle gebraucht, die wir produzieren.

Icon: Aurubis: Solarenergie

Solarpark

Für einen Solarpark mit einer Leistung von 1 MW sind durchschnittlich 7 t Kupfer notwendig. Daneben sind viele weitere Metalle in den Solarpanelen verbaut: z. B. Cadmium, Tellur, Silber, Silizium, Molybdän, Germanium, Gallium, Indium, Beryllium. Hinzu kommen Aluminium, Zink, Mangan und Titan für den Rahmen.

Icon: Aurubis: Windrad

Windanlage

Für eine 3-MW-Windanlage werden etwa 4,7 t Kupfer, 3 t Aluminium und rund 1,5 t seltene Erden benötigt. Hinzu kommen weitere Metalle: z. B. Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt, Carbon und Vanadium für die Speicherung sowie Zink und Molybdän für den Korrosionsschutz. Für eine Offshore-Windkraftanlage steigt der Kupferbedarf auf rund 30 t durch die notwendige Anbindung der Anlage an das Festland.

Icon: Aurubis: E-Auto

Elektromobilität

Allein für die Batterieproduktion sind Kobalt, Lithium, Nickel und weitere Metalle essenziell. Und auch der Kupferbedarf steigt durch die Umstellung auf die E-Mobilität: In einem Elektroauto ist bis zu viermal so viel Kupfer verbaut wie in einem Auto mit Verbrennungsmotor.

Foto: Aurubis: Kupferkernstromtrasse

Stromtrassen mit Kupferkern

Grüner Strom entsteht längst nicht immer dort, wo er benötigt wird. Zur Bewältigung der Energiewende gehört auch, dass er transportiert werden kann. In Deutschland entstehen dazu drei große Stromtrassen: A-Nord, SuedLink und SuedOstLink. Hinter den Namen verbergen sich beindicke Hochspannungskabel aus Kupfer, die unser Kunde Prysmian, der Weltmarktführer im Bereich Energie- und Telekommunikationskabel, im Auftrag dreier Kunden baut und unter der Erde verlegt. Die Trassen leiten die Windenergie aus den Offshore-Parks im Norden bis in den Süden Deutschlands, wo ihn Privathaushalte und Unternehmen künftig nutzen können. Diese Stromautobahnen sind mehrere Hundert Kilometer lang. Die längste Trasse, SuedLink, misst allein 580 km und ist weltweit eines der größten Projekte dieser Art. Prysmian ist im Rahmen der drei Trassenprojekte für rund 2.300 km Kabel verantwortlich. Rund 10.000 t Kupferdraht werden hierfür benötigt – entscheidend ist dabei die Qualität. Deshalb setzt das Unternehmen auf den Gießwalzdraht von Aurubis. „Das Kupfer muss besonders leitfähig sein und sich gut verarbeiten lassen“, sagt Projekt- und Vertragsmanager Heiko Dirks.

Foto: Aurubis: Heiko Dirks

„Aurubis ist einer der weltweit führenden Kupferhersteller und unser wichtigster Lieferant. Uns verbinden eine 25-jährige Zusammenarbeit und viele gemeinsame Erfolge.“

— Heiko Dirks, Projekt- und Vertragsmanager Prysmian

Die Erdkabel bestehen aus einem Kern mit Kupferdrähten, der mit einer speziellen Isolation ummantelt wird – zum Schutz vor Umwelteinflüssen und für eine optimale und verlustarme Stromübertragung. Die Kabel werden von Prysmian in Frankreich hergestellt und für den Transport nach Deutschland zu rund 80 t schweren riesigen Trommeln aufgewickelt; jede trägt rund 2 km Kabel. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit für eine reibungslose Produktion sind weitere Faktoren, die Prysmian an Aurubis schätzt. „Aurubis ist einer der weltweit führenden Kupferhersteller und unser wichtigster Lieferant. Uns verbinden eine 25-jährige Zusammenarbeit und viele gemeinsame Erfolge“, so Heiko Dirks. Deshalb arbeiten beide Unternehmen erfolgreich am gleichen Ziel: mit ihren Produkten die Energiewende ermöglichen.